1. Odenwälder Schleppjagd am Samstag, 12.09.2015


    

Schirmherrschaft: 
Jagdherrschaft:
Organisation:
Master:
Schleppenleger: 
Equipage:
Feldführer:
Feldpikeure: 
Reiter gesamt:
Hunde: 
Jagdstrecke:
Bläser:
Catering:
Wetter:
Fotografen:
Alois Gerig MdB & Agrarausschussvorsitzender 
Dr. Bernd Scheifele        
Familie Peter & Claudia Hofmann und Freunde
Gerd M. Klapschus
Andrea Wiehn, Peter Hofmann
Charlotte Schmied-Kollmar, Jürgen Kamp, Bettina & Clemens v. Welck
1. Feld Helmut Jäger, 2. Feld Rainer Forschner
Ralf Jaugstetter, Brigitte & Silvia Ackermann
30
7 1/2 Koppeln
16 km mit 20 jagdgerechten Hindernissen, sowie 3 Wasserduchritten, 
Jagdhornbläser Waidmannsheil Buchen und das Odenwälder Parforcehorn–Ensemble 
Freunde und Bekannte der Familie Hofmann, Heidersbacher Mühle
Sonnig, sehr warm, Boden trocken
Carmen Gerig und Freunde
Klaus Schreiber Link





Ein Traum wird wahr...

Bei Kaiserwetter eröffnete die Hardt Meute des Badischen Schleppjagdvereins die Herbstsaison 2015 mit der Odenwälder Schleppjagd auf Schloss Hainstadt bei Buchen im Odenwald.
Die Einen träumen von viel Geld, schnellen Autos und schönen Frauen, Andere von weit entfernten Urlaubszielen und unbeschwertem Leben. Nichts für echte Jagdreiter- die träumen von der ersten, selbstorganisierten Meutejagd.
Jagdreiter und Hufschmied, Peter Hofmann, aus Mudau im Odenwald hatte diesen Traum schon einige Jahre. Aber so richtig wollte es nie klappen. Hier fehlte die Unterstützung des Vereins, dort wurde eine Genehmigung verweigert und anderswo wollte man keine Reiter im Wald haben. Aber dann fand sich unter der Kundschaft Hofmanns eine Dame, die diese Idee unterstützte und ihren Ehemann überzeugte. Dieser begrüßte die Jagdreiter herzlich in seinem Schlosspark und stellte seine Wälder zur Verfügung.
Neugierig und gespannt kamen 30 Jagdreiter von Stuttgart bis Alzey und von der Ostalb bis Mannheim nach Hainstadt um diese Premiere mitzuerleben.
Die Pferdeanhänger wurden im Dorf geparkt, zu Fuß ging es in den malerischen Schlosspark, vorbei am Teich mit Wasserfontäne, über frisch geharkte Kieswege, unter alten Laubbäumen hindurch bis vor das gerade neu renovierte Schloss, ein unter Denkmalschutz stehender Fachwerkbau. Es bot sich ein Bild wie in englischen Gesellschaftsromanen.









Vor dem Schloss hatten sich bei strahlendem Sonnenschein schon die persönlichen Gäste des Hausherrn, Dr. Bernd Scheifele, aus Politik, Wirtschaft und Adel zum Sektempfang versammelt, die Jagdhornbläser Waidmannsheil Buchen und das Odenwälder Parforcehorn–Ensemble spielten auf und die Jagdreiter mischten sich ungezwungen unter die Gäste. Oben auf der Freitreppe hatte als Ehrengast Ihre Hoheit, Eilika Fürstin zu Leiningen, die selbst bis vor kurzem passionierte Reiterin war, Platz genommen. Als Ehrengast des Organisators war Namensvetter Peter Hofmann, Mitglied des Vorstandes der FN und Vorsitzender des Ausschusses Springen, extra aus Mannheim angereist, um die Schleppjagd mitzuerleben.
Nach den Begrüßungen durch Jagdherr Dr. Scheifele und dem Schirmherr, Agrarausschussvorsitzender Alois Gerig MdB, gab Peter Hofmann letzte Anweisungen bevor die Pferde und die Meute zum Stelldichein geholt wurden.
Ein langer Zug Reiter, begleitet von mehreren Kutschen und einem Autokorso, bewegte sich durch den Ort hinaus über abgeerntete Felder zur ersten Schleppe. Die Hunde wurden abgelegt und die Schleppenleger preschten davon. Endlich ging es los. Im schnellen Tempo folgten die Hunde dem Trittsiegel, trotz staubtrockenem Bodens blieben die Tricolour auf dem Scent. Sie durchschauten aber die ambitionierte Streckenführung über mehrere Hindernisse und mit einer Spitzkehre um eine Hecke und nahmen einfach die Abkürzung über einen offenen Graben durch die Hecke, was einige, der Equipage folgenden Reiter, in Wohnungsnot brachte. Am Ende der Schleppe verlief alles wieder in geordneten Bahnen. Eine wunderschöne Waldschleppe folgte. Der vielstimmige Hall des kehligen Spurlauts der französischen Hirschhunde wies den Jagdreitern die Richtung im schnellen Galopp auf weichen, gewundenen Graswegen durch den schattigen Forst.
Nach einem steilen Abstieg ins Morretal stillten Reiter und Hunde bei fast sengender Sonne ihren Durst. Zwei weitere Schleppen mit Wasserdurchritt und anspruchsvollen Hindernissen folgten. Die Hunde jagten vorweg und die Pferde donnerten hinterher und schienen über die Hindernisse zu fliegen bis zum wohlverdienten Stopp, bei der sich Hunde, Pferde und Reiter kurz erholen konnten. Hier mischten sich die Gäste des Jagdherrn unter die Reiter und wollten alles über die, für sie ungewöhnliche Schleppjagd, erfahren. Wie ein Funke war die Faszination Schleppjagd auf die Zuschauer übergesprungen.









Der letzten Talschleppe folgte der etwas beschwerliche Wiederaufstieg und dann wurde die erste Schleppe rückwärts geritten. Der Master legte die Meute zum Sichtschutz im Sonnenblumenfeld ab und die Schleppenleger tricksten diesmal die Hunde aus und diese blieben brav auf der Schleppe. Mit lauten Halali Rufen wurde das Ende der Jagd gefeiert. Strahlende Gesichter überall, Freude über eine unfallfreie Jagd, zwei Stürze waren glimpflich verlaufen. Im Schritt ging es zurück an den Schlosspark. Jagdreiterhaudegen Helmut Jäger dankte dem Jagdherrn Dr. Bernd Scheifele für die großzügige Unterstützung der Jagd und das wunderschöne Ambiente. Peter Hofmann, seiner Familie und seinem unermüdlichen Team dankte er für die perfekte Organisation und einen unvergesslichen Jagdtag. Mit einem dreifachen Horrido ging der Dank an die Hunde und die Pferde. Zum Curée wurde abgesessen und die Meute bekam den Pansen, der ihr aber auf dem Sandplatz nicht so recht mundete.
Beim Überreichen der Brüche bedankte sich Jagdherr Dr. Scheifele persönlich bei den Jagdreitern für die Teilnahme an der 1. Odenwälder Schleppjagd was impliziert, dass wir uns auf weitere Schleppjagden auf Schloss Hainstadt freuen dürfen.
An der Schlossscheune, unter alten Bäumen, an schön dekorierten Tischen fand das anschließende Jagdessen statt. Dort wurde die Jagdgesellschaft von Freunden und Bekannten der Familie Hofmann umsorgt. Heimische Gerichte aus regionalen Erzeugnissen wurden von dem Landgasthof Heidersbacher Mühle zubereitet. 
Bis zum einsetzenden Regen genossen Reiter und Zuschauer die Gastfreundschaft und machten sich dann mit vielen Eindrücken von diesem gelungenen Jagdtag auf den Heimweg.

Unser Jagdreiterfreund Peter Hofmann hat sich seinen Traum verwirklicht und wir hoffen er träumt weiter, denn wir wollen wiederkommen!  

Jagdberichterstatter: Clemens v. Welck