Schleppjagd in Nussdorf am Mittwoch, 03.10.2012


         

Veranstalter:              
Jagdherr:                   
Master:                      
Schleppenleger:     
Equipage:                
Feldführer:               


Reiter im Feld:     
Hunde:                      
Jagdstrecke:               
Wetter:                      Bläser:
Fotograf:
Reiterzentrum Nussdorf der Familie Rapp
Raimund Wöhr und Dr. Arnold Schwarz
Gerd M. Klapschus
Imanuel Rapp, Uli Naumann
Thea Förschler, Klaus Herrmann
1. Feld: Christoph Wiechmann, Arnold Schwarz
2. Feld: Raimund Wöhr
Besucherfeld: Leo Neuberger, Karsten Haller
75 Reiter
9,5 Koppeln
ca. 18 km mit ca. 12 Hindernissen, die alle umritten werden konnten
sonnig, mild, teils bedeckt
Jagdhornbläser Heimsheim
Sportfotografie Jäger

     
Meine erste Jagd

Bei Fritz Pape wurden wir (die Teilnehmer des Sindlinger Jagdkurses) auf die Jagd in Nussdorf gut vorbereitet. Situationen, die in der Jagd vorkommen können, sowie Hindernisse und Geländeübungen gehörten in den Tagen vorher zum festen Programm und wurden uns sehr gut vermittelt. Auf dem Geländeplatz, sowie in der freien Natur übten wir fleißig Böschungen, Gräben und Wälle, sowie allerlei andere feste Hindernisse. Am Abend vor der Jagd hatten wir noch das Sattelzeug auf Hochglanz gebracht und am Morgen der Jagd die Pferde fein herausgeputzt. Anschließend fuhren wir von Schloss Sindlingen mit 15 Pferden und Reitern, sowie noch ein paar Zuschauern und Helfern zur Jagd nach Nussdorf.

Dort angekommen bekamen wir einen Sekt und eine kleine Stärkung und lernten unsere Mitreiter für die Jagd kennen. Es fanden sich 75 Jagdreiter, die Heimsheimer Bläser, sowie die Hardtmeute mit vielen Hunden ein. Gut gestärkt hatten wir dann die Pferde ausgeladen und für die Jagd gerichtet. Pferde und Reiter sahen sehr schick aus. Arnold Schwarz begrüßte uns und erklärte den Ablauf der Jagd. Die Bläser hatten uns den Aufbruch zur Jagd geblasen und nach einem dreifachen Horrido ging es schon los.

Bei wunderschönem sonnigen Oktoberwetter starteten wir, aufgeteilt in 3 Feldern. Zuerst ging es noch kurz im Schritt zur ersten Schleppe. Jeder konnte nochmal nach seinem Pferd sehen und den Sitz korrekt einnehmen. Da wurden die Hunde auch schon das erste Mal angehalten der Schleppe zu folgen. Für uns hieß das: Der erste Galopp! - und alle waren aufgeregt. Meine erfahrene Vorreiterin hatte auch gleich einen tollen Sprint eingelegt, das nutzte ich natürlich und hängte mich gleich dahinter. Beim ersten Stopp erfuhr ich dann aber, dass der Sprint gar nicht geplant war. Mein Pferd und mir hatte es trotzdem viel Spaß gemacht und die gereichte Erfrischung machte uns auch etwas Mut für die nächste Schleppe. Natürlich hatten wir uns für die zweite Schleppe vorgenommen schön im Rhythmus zu bleiben und kontrolliert dem Feld zu folgen. Das gelang uns auch ganz gut. Die Hunde hatten unterwegs teilweise ein wenig Mühe der Spur zu folgen, weil dann und wann ein Spaziergänger mit Hund vorbeikam, der auch sehr interessant roch. Es ging dann auf zur dritten Schleppe in ein wunderschönes Wiesental an einem kleinen Bachlauf entlang, der auch mehrfach durchquert wurde. Dort waren die ersten Sprünge zu überwinden. Brav nahm mein Pferd den ersten Sprung noch ganz kontrolliert. Dann erhöhte sich das Tempo und die Jagd begann. Jetzt überschlugen sich die Ereignisse. Ein Sprung folgte dem anderen und das Tempo erhöhte sich abermals. Plötzlich hatte ich keine Schweifrübe mehr vor mir. Das hieß für mich und mein braves Pferd: Bahn Frei und Tempo hoch! Wir hatten viel Spaß und sind in einem tollen Tempo die wunderschöne Strecke entlanggeflitzt. Das Tal schien schier endlos und die Jagdstrecke war toll gebaut. Einige Sprünge hatte ich aber doch ob des Tempos lieber ausgelassen. Nach einem weiteren Durchritt des Baches erwartete uns am Ende dieser Schleppe die wohl verdiente Pause.


     

 Dort konnten sich auch die Pferde nochmal die Füße etwas kühlen. Für die Reiter gab es eine schöne Vesper. Hier hatten auch die Zuschauer, die mit den vielen organisierten Traktoren der Jagd folgten, Gelegenheit zu einem kleinen Imbiss und zum Austausch mit den Reitern. Wir alle haben diese Pause sehr genossen. Dann wurde auch wieder zum Aufbruch geblasen.

Nach einer kurzen Schrittphase folgte der nächste Galopp im Wald. Aus dem Wald sind wir dann über eine Lichtung auf offenes Feld galoppiert. Es waren tolle Sprünge aufgebaut und das Tempo erhöhte sich merklich. Als Jagdanfänger hat es mich sehr gefreut zu sehen, dass man sich doch entscheiden kann ob man die Sprünge nehmen möchte oder nicht. Das Feld war so breit und die Sprünge so toll aufgebaut, dass man immer die Wahl hatte zu springen oder eben nicht. Mein Pferd und ich haben uns je nach Situation für oder gegen den Sprung entschieden. Dann folgte auf offenem Feld auch schon der nächste Stopp. Nach all den tollen Galopps, Sprüngen und Aufpassen kein anderes Pferd oder Reiter zu behindern, war ich doch recht nervös und sehr froh um dieses brave Pferd. Allerdings hat es sich ebenso mehr und mehr über die Gesellschaft der vielen Artgenossen, der Hunde und der gesamten Atmosphäre gefreut und ich hatte alle Hände voll zu tun. Nach dieser Pause ging es in die vorletzte Schleppe und wir waren den Hunden hinterher über einen großen Acker hinweg galoppiert. Da wir keine Schweifrübe mehr vor der Nase hatten und ich schon gesehen hatte wo das Feld pausiert, genoss ich den schnellen Galopp wieder sehr und kam auch noch gut zum Halten ohne andere Reiter zu gefährden.

     

Die letzte Schleppe führte auf die Rennbahn. Dort waren wieder sensationelle Sprünge aufgebaut. Unter anderem gab es einen Wagensprung. Wir hatten noch ein paar tolle Sprints gehabt und waren dann im Schritt mit den Hunden in die Mitte der Rennbahn gelaufen. Dort bekamen die Hunde ihr verdientes Curee. Die Reiter wurden ebenso versorgt. Die Bläser spielten noch ein paar tolle Signale und Arnold Schwarz schloss die Jagd mit einem kleinen Resümee ab.

Ich war ganz stolz als man mir meinen ersten Jagdknopf und Bruch überreichte. Leider hat mein Pferd den Zweig auch ganz spannend gefunden und ich musste einen neuen Bruch bekommen. Danach wurden die Pferde versorgt und wir saßen noch bei leckerem Gulasch und diversen Getränken in netter Runde zusammen. Meine erste Jagd empfand ich als sehr beeindruckend und ich habe definitiv Blut geleckt. Ich werde ganz sicher wiederkommen. Vielen Dank an alle aus dem Organisationsteam, an die Hardtmeute und an Fritz Pape und sein Team!!!

Berichterstatterin: Iris Feldhausz

     

 
     


     


     


     


     

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