Veranstalter: Jagdherren Master: Schleppenleger: Equipage: Reiter im Feld Hunde: Jagdstrecke Wetter Bläser Fotografen |
Raimund Wöhr, Dr. Arnold Schwarz und Familie Rapp, Reiterzentrum Nussdorf Raimund Wöhr, Dr. Arnold Schwarz Gerd M. Klapschus Andrea Wiehn, Daniel Rapp Charlotte Kollmar, Thea Förschler & Hans Faller 59 Reiter in 3 Feldern 11 Koppeln rund 18 Kilometer mit 12 Hindernissen (wegen der Temperaturen etwas gekürzt) sehr sonnig, 27 Grad Jagdhornbläser Heimsheim Hardt Meute Bilder online |
Wenn in
Nussdorf im Kreis Ludwigsburg gejagt wird, scheint fast immer die
Sonne: So war es an Ostern vor zwei Jahren. So war es auch am
diesjährigen Einheitsfeiertag. 27 Grad zeigte das Thermometer beim
Stelldichein, keine Wolken am Himmel. Für die Hunde bedeuten die
Bedingungen in Nussdorf harte Arbeit. „Das Wetter ist für
sie denkbar ungünstig“, bekennt der Master Gerd M.
Klapschus. „Wenn der Boden nass ist, wittern sie besser. Dann
rennen sie laut, schnell und spurtreu.“ Dieses Mal muss es aber
auch so gehen. Nach der Aufstellung auf dem Sandplatz am Nussdorfer Reiterzentrum spielen die Jagdhornbläser aus Heimsheim zum Aufbruch. Das Feld verlässt im Schritt die Anlage. Es sind knapp 60 Reiter dabei. „Jedes Mal werden es mehr“, sagt der Schleppenleger Daniel Rapp. „Das muss für unsere Strecke sprechen.“ Daniel Rapp ist mittlerweile in die Fußstapfen seines Vaters Immanuel Rapp getreten, der früher Trabrennen gefahren ist und unzählige Jagden organisiert hat. Die erste Schleppe folgt schnell. Im forschen Galopp geht es in Richtung Sonnenberg über hügelige Wiesen und abgemähte Maisfelder. Lehmklumpen fliegen durch die Luft. Die knochentrockenen Felder stauben mächtig. Keine guten Aussichten für Kontaktlinsenträger. Die Schleppe endet mit einem Bergab-Galopp. Am Horizont erscheint die Stadt Vaihingen. Rehe kommen aus dem Unterholz und huschen über den Acker. Aber die Hunde bleiben im Apell. Bereits jetzt pumpen Hunde, Pferde und Reiter. Die fleißigen Helfer reichen Wasser und Schnäpse. Das Jagdfeld besteht aus drei Abteilungen. Schöne Idee: Ein berittenes Beobachterfeld bringt auch Einsteigern die Faszination Jagdreiten näher. Die Zuschauer verfolgen auf Anhängern, die von Traktoren gezogen werden, das Geschehen. Und schon wünscht der Master erneut eine gute Jagd. Es geht wieder über Äcker und Wiesen. Mein Wallach Fritz, den mir die Rapps zur Verfügung gestellt haben, bollert gleichmäßig vor sich hin. Ich denke an einen Experten aus Irland, der mir mal gesagt hat: Ein Jagdpferd muss einen Kopf wie eine Lady haben und einen Hintern wie ein Koch. Fritz hat beides. Das Feld erreicht das idyllische Kreuzbachtal. Hier ist es schattiger und kühler. Es gibt Reiter, die von weit anreisen, nur um in dieser Umgebung mit ihren Pferden ins Gelände zu gehen. Die nächste Schleppe geht über endlos lange Wiesen. Am Rand fließt ein Bach. Jetzt kommen auch die ersten Hindernisse: Baumstämme in den unterschiedlichsten Varianten. Die Schleppe endet mit einem Sprung kurz vor einer Wasserstelle. Im Laufe des Tages wird es zwei Wasserdurchritte geben. Zur Pause reichen die Helfer Getränke und Fleischkäse im Brötchen. Die Heimsheimer Jagdhornbläser blasen in ihre Instrumente. Wer sein Jagdjacket noch nicht abgelegt hat, tut es jetzt. Nach einer knappen halben Stunde geht es zurück nach Nussdorf. Die Strecke führt durch den Hegwald. Dann kommen wieder die staubigen Äcker. Doch der zweite große Höhepunkt nach dem herrlichen Kreuzbachtal kommt noch: Es ist eine der wenigen noch existierenden Grasrennbahnen in Baden-Württemberg. Wenn in Nussdorf nicht gerade gejagt wird, nutzt die Familie Rapp sie auch für Bauernrennen – mit Quoten und Wetten. Die Rennbahn ist Abschluss der letzten Schleppe mit zwei weiteren Hindernissen. Die Hunde haben zwar Probleme, den richtigen Eingang zur Rennstrecke zu finden, doch irgendwann klappt es. Die Zuschauer applaudieren den Jagdreitern, die vor lauter Freude 3mal die Runde drehen. In der Mitte prasselt ein Lagerfeuer. Nach der 3. Runde ist Schluss. Halali, Halali. Die Jagdherrschaft überreicht den glücklichen und erschöpften Reitern als Andenken den Bruch. Für die Hunde gibt es 35 Kilo Rinderpansen aus der Landmetzgerei des Jagdherrn Raimund Wöhr. Die Jagd ist ein voller Erfolg: tolle Hunde, prächtiges Wetter, keine Verletzungen und Stürze und ein abwechslungsreiches Gelände, das es so kein zweites Mal gibt. Berichterstatter: Philipp Schneider, Stuttgart |
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