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Reit- und Fahrverein Renningen-Malmsheim e.V. Thomas Bohner Gerd M. Klapschus Andrea Wiehn, Anna Blaurock Werner Hauck, Dr. Ulrike Naumann, Volker Pfisterer n.n. 25 11 Koppeln 16 km, 7 Schleppen, 14 jagdgerechte Hindernisse, sonnig, optimales Jagdwetter, gutes Geläuf Jagdhornbläser der Kreisjägervereinigung Leonberg Sportfotografie Jäger und Alexander Weidland für weitere Bilder bitte auf Fotografen klicken! Vielen Dank für die Bereitstellung der Bilder!!! |
Jagdbericht Mit einer Mannschaft von 7
Reitern sind wir aus Sindlingen am Samstag, dem 30ten Oktober nach
Renningen angereist. Die Sindlinger Zeit ist immer etwas später,
deswegen waren wir froh, dass nach der Begrüßung erst noch
eine kleine Predigt von einem Pfarrer gehalten wurde – so hatten
auch unsere Pferd Zeit, im Schritt warm zu werden. Die erste
Faszination für mich war das Verhältnis von Zuschauern und
Reitern zu sehen. Ich war vorgewarnt gewesen, aber so hatte ich es mir
dann doch nicht vorgestellt. Jede Menge Anhänger wurden von 5 (?)
Traktoren gezogen, alle voll besetzt – ich schätze, dass
bestimmt 6-mal so viele Zuschauer wie Reiter anwesend waren!
Doch dann wurde es ernst, die
Hunde kamen, die Pferde wurden unruhig und wollten los, genauso wie die
Hunde und die Reiter, die Vorfreude hatte lange genug gedauert, es
wurde Zeit für die tatsächliche Freude beim Jagdreiten. Die
erste Schleppe kam schnell, unter dem Jubel und Applaus der Zuschauer
ging es über tolle und teilweise nicht ganz kleine Hindernisse,
wunderschön breit gestaltet, so dass es kein Problem war, sie auch
nebeneinander zu überwinden. Am Ende haben alle Reiter
gleichermaßen gestrahlt und weiter ging es zu den folgenden
Schleppen. Alle Hindernisse wurden erfolgreich gemeistert und auch der
Hund, der es geschafft hatte, sich selber hinter einem Zaun zu fangen,
hat doch noch den Ausweg gefunden und sich die Erfrischung in Bach und
See zusammen mit seinen Kumpanen wohl verdient. Nach der dritten
Schleppe wurden die Hunde in ein Auto verfrachtet, da eine längere
Walddurchquerung anstand. Am Ende wurden wir mit einer tollen und sehr
schnellen Galoppstrecke belohnt und dann kamen auch schon die Hunde
wieder dazu. Auf ging es zur letzten Schleppe vor der Pause, wieder
tolle Hindernisse und wieder strahlende Gesichter danach.
Die Pause mit leckeren
Leberkäsbrötchen hatten wir uns redlich verdient und die
Getränke kamen mehr als gelegen, das Reiten unter der strahlenden
Sonne hatte uns alle durstig werden lassen! Die erste Schleppe nach der
Pause war mit einem leicht abschüssigen stehenden Hindernis
spannend, aber alle Pferde und Reiter haben es gut gemeistert und ihren
Spaß gehabt. Viel zu schnell kam die letzte Schleppe, die mitten
zwischen den Traktoren mit den Zuschauern anfing und in einem
grandiosen Finish endete. Die inzwischen hinter Wolken versteckte Sonne
wurde durch das Um-die-Wette-Strahlen der glücklichen Reiter mehr
als ersetzt.
Zur Übergabe des Bruchs
standen alle neben ihren fleißigen Pferden, meines hatte ich an
dem Tag zum ersten Mal geritten und war schon verliebt in das super
brave, sehr schnelle und unheimlich springfreudige Tier! Beim
abschließenden Treffen in der kleinen Fliegergaststätte vor
Ort konnten wir schon die ersten Fotos begutachten – sie haben
die Stimmung toll wiedergegeben. Mit Sicherheit bin ich nächstes
Jahr wieder dabei!
Berichterstatterin: Silke Bellof |
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Pressebericht aus "Strohgäu Extra" der Stuttgarter Nachrichten Hubertusjagd mit Hundegebell Renningen Der Ländliche Reit- und Fahrverein hat mit einer Schleppjagd mit Meute neue Wege beschritten. Jagdhornsignale schallen durch
den herbstlich gefärbten Wald. Aus der Ferne dröhnt kehliges
Hundegebell. Drei Reiter - der Master und seine Pikeure (die
Führer) - galoppieren an den zwölf dicht besetzten
Traktoranhängern vorbei. Das Bellen wird lauter. 22 Jagdhunde
fliegen in weiten Sprüngen auf der gelegten Spur dahin, gefolgt
von 25 Reitern. "Das Jagdreiten ist am Aussterben", bemerkt Thomas
Bohner, der Erste Vorsitzende des ausrichtenden Reitvereins, und
erinnert ein wenig wehmütig an die Zeit vor zehn, fünfzehn
Jahren. Damals waren noch 80 Reiter den "Füchsen" gefolgt, in je
einem Feld für Großpferde und Kleinpferde. Durch den
Herbstwald war geritten und in den legendären Endjagden auf dem
Malmsheimer Segelflugplatz die Sieger im Galopprennen ermittelt worden.
Ihren Tiefpunkt erlebte die Renninger Hubertusjagd im vergangenen Jahr,
als nur noch zwölf Reiter kamen. "Viele Reiter sind im
Turniersport aktiv und gehen kaum ins Gelände mit ihren Pferden",
erklärt Gwendolyn Frieß den Teilnehmerrückgang. Das
Verletzungsrisiko sei höher, wenn die Pferde das nicht
gewöhnt seien, sagt die Pressesprecherin des Vereins.
Mauselöcher oder andere Unebenheiten gefährden die
empfindlichen Pferdebeine beim Galopp über die Wiesen. Auch die
Jagdreiter sind zunehmend Spezialisten im Pferdesport. Das Tempo auf
den Jagden ist trotz ausgedehnter Schrittpausen kernig. Auch glaubt so
mancher Vierbeiner nach der Jagdsaison, er müsse weiter mit seinem
Reiter durchs Gelände heizen. Das mag für viele ein Grund
sein, das Spektakel lieber gemütlich von den Begleitfahrzeugen aus
zu beobachten. Die Jagdtradition trotzdem zu retten hat sich der
Vorstand des Renninger Reitvereins zur Aufgabe gemacht und mit der
Einladung der Hardtmeute des Badischen Schleppjagdvereins die
Attraktivität für Reiter und Zuschauer deutlich gesteigert.
Knapp dreißig Reiter folgten dem Master, Gerd Klapschus, der mit
22 Hunden der Rasse Grand Anglo Français aus dem
saarländischen Neunkirchen angereist war. "Diese Hunde folgen nur
dem Trittsiegel des schleppelegenden Pferdes", erklärt der
erfahrene Jagdreiter, der die Meute seit fast dreißig Jahren
führt. In Frankreich würden die spursicheren und
bellfreudigen Jagdhunde noch auf Hirsch, Reh und Wildschwein bei
Treibjagden eingesetzt. In Deutschland dürfen lebende Tiere nicht
vom Pferd aus gejagt werden, so dass die Hunde darauf abgerichtet sind,
ausschließlich der Spur des voraus galoppierenden Pferdes zu
folgen. Von Ende August bis Ende November ist der Saarländer jedes
Wochenende mit seinen Hunden und der Equipage - den begleitenden
Gefährten zu Pferde - in Südwestdeutschland unterwegs.
Für die Zuschauer, die den Wechsel der traditionellen Renninger
Herbstjagd von Sonntag- auf Samstagnachmittag gut angenommen haben,
waren die quirligen Hunde und die dampfenden Pferde ein Augenschmaus.
Thomas Bohner resümiert nach dem abschließenden Halali der
Jagdhornbläser der Kreisjägervereinigung Leonberg zufrieden:
"Die Teilnehmer haben es positiv aufgenommen. Wenn es sich rechnet,
dann machen wir es wieder." Der Verein will seine Herbstjagd um - fast
- jeden Preis retten. Schließlich muss der Verein für
Genehmigungsgebühren sowie das Honorar der Meute mit rund 1200
Euro tief in die Kasse greifen. Die Hunde stürzen sich derweil
über ihre Belohnung, das Curée; gut zubereitet, auch
für Menschen oft eine Leibspeise: die Kutteln.
Von Ulrike Amlercopyright © Stuttgarter Nachrichten |
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