Ellwanger Schleppjagd 02.10.2010


Am Samstag den 02.10. fand die 11. Ellwanger Schleppjagd statt.

Einladung:                   Reiteriche Jagdhornbläser Ellwangen und Reit- und Fahrverein Rindelbach e.V.
Schirmherr                  Oberbürgermeister Karl Hilsenbek
Jagdherrschaft:             Hans Henglein & Edwin Schuster
Master of Hounds         Gerd M. Klapschus
Schleppenleger:           Andrea Wiehn, Bettina v. Welck
Equipage:                    Dr. Ulrike Naumann, Hans Faller, Clemens v. Welck
Feldführer:                  1. Feld Edwin Schuster,
                                  2. Feld Friederike Mönch
                                  3. Feld Petra Hauber
1. & 2. Feld:               23 Reiter 
Beobachtungsfeld:        9 Reiter           
Bläser:                        Reiterliche Jagdhornbläser Ellwangen und Freunde
Hunde:                        12 Koppeln
Stelldichein:                15.30 Uhr im Schloßhof
Jagdstrecke:                 18 km über 19 jagdgerechte Hindernisse
Gelände:                      Geritten wurde über Wiesen, Felder und durch den Wald des Virngrunds rund
                                   um die Wallfahrtskirche Schönenberg.
Geläuf:                        auf Grund von tagelnagen Nieselregens etwas tief
Wetter:                        bedeckt, trocken, optimales Jagdwetter 
Schleppen:                   8 Schleppen
Halali & Curee:            18.15 Uhr unterhalb des Schönenbergs 
Fotografen:                  Dirk Fichter, Michaela Spang, Axel Hoch, Wolfgang Fuchs
     für weitere Bilder auf die Namen der Fotografen klicken:
Samstagmorgen 7.00 Uhr, es wird Zeit. Ich musste noch mein Schimmelchen waschen, wenn ich mit einem sauberen Pferd auf der Ellwangener Schleppjagd erscheinen will. Unseren Braunen konnten wir wegen einer fast verheilten Wunde im Sattelgurtbereich nicht mitnehmen. So, da stand ich nun bei REGEN und wusch mein Pferd. Oh-je, hoffentlich würde das bis Mittag aufhören. Wie wird bei dem Wetter der letzten Tage wohl der Boden sich zeigen? Frohgemut fuhren wir mittags dann los und kamen bei noch minimalem Nieseln in Ellwangen gegen 13:45 Uhr an. Der Himmel war noch stark bewölkt, von Sonnenstrahlen nichts zu sehen bei ca.12 Grad. Gegen 15:30 Uhr, nachdem die Reiter sich bei einem leckeren Essen gestärkt hatten und wir von den beiden Jagdherren Eddy Schuster und Hans Henglein, sowie Oberbürgermeister Karl Hilsenbek begrüßt wurden, wurde die Jagd im Schlosshof angeblasen.  
Eine Neuheit bei dieser Jagd war das "dritte" Feld. Eine berittene Zuschauergruppe. Ideal für Kinder und Jugendliche oder Jagd unerfahrene Reiter, die sich das Ganze erstmal aus einer etwas ruhigeren Perspektive ansehen konnten. Ich finde dies ein super Angebot, um neue Reiter mit dem Virus Jagdreiten zu infizieren.  
Nun aber zur Jagd, ich war aufgeregt, wie würde mein kleines Schimmelchen sich heute zeigen? War es doch der erste richtige Einsatz nach schwerer Ellbogenfraktur im Frühjahr. Aus diesem Grund wollte ich die Jagd heute auch als Schlussreiter begleiten, konnte ich hier doch das Tempo so regeln wie ich es für geeignet hielt. Bereits die erster Schleppe war für mich als "alten" Hase ein Augenschmaus und lies mein Jagdreiterherz für Glück laut juchzen. Durfte das Jagdfeld die Meute einmal aus einer anderen Perspektive - auf einer Art Schauschleppe - erleben. Dies gestaltete sich so, dass das Jagdfeld auf einer weitläufigen Wiese zuerst startete und nach einigen hundert Metern Strecke erst die Meute auf den Scent geschickt wurde. D. h. die Hunde überholten uns von hinten. Dank meines super lieben ruhigen Arabs, konnte ich mich im gemächlichen Arbeitsgalopp nach hinten drehen und die Meute im vollen Tempo von hinten nahend während ihrer Arbeit beobachten. Danach ritten wir um die Wallfahrtskirche Schönenberg zur 2 Schleppe. Die Zuschauer warteten schon bis die Schleppe gelegt  und die Hunde angelegt wurden. Mein Pferd galoppierte erfreulich gut, lediglich beim Springen zeigte er mir, dass er noch nicht so weit ist. So ritt ich dann auch nur noch 3 Hindernisse während der Jagd an, welche er auch brav gesprungen ist. Konditionsmäßig hat er prima mitgehalten und vom Handling war er einfach nur oberspitzenmäßig, selbst ein Kleinkind könnte diesen braven Wallach auf einer Jagd gefahrlos reiten! Die Reiter konnten sich an jagdgerechten Hindernissen und schön angelegten langen Schleppen in einer wunderschönen Landschaft erfreuen. Die Hunde liefen gewohnt schnell und spurlaut. Lediglich das teilweise etwas tiefe Geläuf kann als kleiner "Wermutstropfen“ bezeichnet werden auf dieser Meutejagd mit idealem Jagdwetter – bewölkt aber kein Regen. Nach dem Zwischenstopp wechselten 2 Reiter aus dem Zuschauerfeld ins Jagdfeld. Der eine, Felix Schuster, der 11jährige Sohn des Jagdherrn ritt auf einer großen Warmblutstute. Dieser tapfere kleine Mann machte seine Sache ganz toll und sprang auch 2 kleine Sprünge. Wahrlich stolz kann er auf sich sein und ich bin sicher - hier ist ein neuer Jagdreiter mit Leidenschaft und Begeisterung für diese tolle Sportart gefunden. Die Jagd verlief ohne Stürze und Zwischenfälle. Alle Teilnehmer konnten gesund und glücklich am Ende der Jagd am Curée teilnehmen und den traditionellen Bruch in Empfang nehmen. Die Reiter haben die Jagd  sichtlich genossen.
Besonders erwähnenswert ist die super Versorgung der Jagdteilnehmer vor, während und nach der Jagd. Nicht nur am Zwischenstopp, nein auch mehrmals während der Jagd wurden wir mit so allerlei flüssigen Leckereien verwöhnt.

 

Berichterstatterin: Alexandra Hoch
Jagdbericht aus dem Beobachtungsfeld:
"Auf, auf zum fröhlichen Jagen" hieß die Überschrift des Zeitungsartikels zur diesjährgen Ellwanger Schleppjagd. Ich ritt mit meinen fast 15 Jahren das erste Mal bei einer Jagd mit, in dem sogenannten Beobachtungsfeld, da ich es mit der Scheckstute Jacqueline langsam angehen lassen wollte. Hier hat man die Möglichkeit, sich das Jagdgeschehen vom Pferd aus anzuschauen. also fast wie ein Ausritt in der Gruppe mit Blick auf die Meute.
Nach der Begrüßung des Oberbürgermeisters Karl Hilsenbek durften wir mit den Pferden in den Innenhof des Schlosses. Nach kurzer Zeit erschien der Master mit den Hunden, die uns mit freudigem Gebell begrüßten - fantastisch! Was für eine (Geräusch-)Kulisse in dem wunderschönen Schloßhof - Hundegebell, Hörnerklang und Pferdegetrappel. Als schließlich alle Reiter eingetroffen waren, die Fotografen noch schnell viele Fotos geschoßen  und wir unseren Bügeltrunk gekippt hatten, ging es los. Wir ritten hinter der Meute den Schloßberg hinunter und stellten uns uns unten auf, um zu sehen, wie Hunde und Reiter über die Wiese fegten. Das war echt ein toller Anblick. Als sie außer Sichtweite waren, ritten auch wir los. Wir nahmen einen anderen Weg, der uns nach kurzer Zeit zu dem Platz brachte, an dem später das Curée stattfand. Von dort aus sahen wir, wie eine neue Schleppe gelegt wurde und die Meute nach dem Anlegen über eine große Wiese preschte und kurz darauf gefolgt von der Reiterschar am Waldrand verschwand. Nun ritten auch wir wieder los und dies wiederholte sich ein paar Mal. Nach einer längeren Strecke durch die wunderschöne Landschaft erreichten wir als erste den Rastplatz bei Schönau. Dort warteten fleißige Helfer auf uns, die sowohl die Pferde hielten, als auch uns mit Kuchen, Wurst und Getränken versorgten. Nach stimmungsvollen Klängen der Jagdhornbläser brachen wir wieder auf. Hinter der Meute ritten wir Richtung Rindelbach. Eine Schleppe des 1. Feldes ging über das "Plätzchen", wie es von uns genannt wird, einem Geländeplatz mit verschiedenen Hindernisssen. Deswegen verschwand die Jagdgesellschaft kurz im Wald, nur die Hunde hörte man aus der Ferne. Bald erschienen sie wieder und ein Teil der Reiter nutzte die Gelegenheit durch die Jagst zu reiten, danach führte der Weg durch Rindelbach auf die vorletzte Schleppe um die Rinderburg. Die Hunde folgten der Schleppe mit hellem Spurlaut und das Feld folgte über einen Sprung und danach den Berg hinauf über eine riesengroße Wiese. Wir beobachteten den Verlauf fasziniert und als der Weg frei war, galoppierten auch wir hinterher. Oben am Berg warteten 2 Traktoren mit Anhängern, auf denen viele Zuschauer saßen, die die Jagd von dort aus beobachteten. Wir ritten noch durch ein Tal mit tollen Sprüngen. Anschleißend trafen wir uns  auf einer großen Platz unterhalb des Schönenbergs, wo das Curée stattfand, das war ein wunderschöner Augenblick. Der Master sagte einige Worte und dann wurde zum Curée abgesessen. Die Hunde stürzten sich auf den Pansen. Auch hier wurden wir reichlich mit Getränken versorgt und dazu gab es einen Bruch und den Meuteknopf der Hardt Meute. Vorher war einer der Teilnehmer zu mir geritten und streckte mir die Hand entgegen, ich reichte ihm die Hand obwohl ich nicht verstand, weshalb er das tat. Dann nickte er und sagte etwas mir zunächst Unverständliches, ich musste lachen, da es sich komisch anhörte. Der nette Mann verstand sofort und erklärte mir, was er da gerade gesagt hatte: "Halali, Halali", mit diesen Worten bedankt man sich bei allen Reitern für die schöne Jagd. In der Tat war es eine schöne Jagd, trotz des etwas nassen Bodens und der fehlenden Sonne, aber das störte überhaupt nicht. Das Angebot eines Beobachtungsfeldes war ein voller Erfolg und ich hoffe sehr, dass es dieses auch im nächsten Jahr wider geben wird. Insgesamt herrschte eine tolle Atmosphäre mit vielen offenen und netten Menschen. Ich finde auf so eine Veranstaltung kann Ellwangen stolz sein! Dank den Veranstaltern, der Hardt Meute und unserer Gruppenführerin Petra Hauber.


Berichterstatterin Pauline Fuchs